Kenner bezeichnen Jim Pepper als Ausnahmeerscheinung der Jazz-Rock-Ethno-Szene der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Er schuf eine ganz eigene, idiosynkratische Form der Fusion. Die archaischen Gesänge und in Trance versetzenden Trommel-Happenings seines indianischen Volkes verband er als Erster ohne Authentizitätsverlust mit westlichen Rhythmen und Sounds wie Jazz und Rock. 1966 schrieb der Saxofonist und Sänger Musikgeschichte, als er mit Larry Coryell und den Free Spirits das Meisterwerk Out of Sight and Sound publizierte, eine der ersten Fusionen von Jazz und Rock (drei Jahre vor Miles Davis, der als \"offizieller Erfinder\" dieser Fusion gilt). Peppers Solo-Opus Magnum ist Comin¿ [&] goin¿ (1983). Hunga-Chee-Ah-Da, Mitschnitt eines zweitägigen Gastspiels in Paris, könnte man als dessen Live-Ausgabe bezeichnen. Es enthält fast alle eindringlichen LP-Stücke als intensiv umgesetzte und ausgestaltete, um gehaltvolle Improvisationen erweiterte Bühnenversi-onen: Peppers Hymne Ya Na Ho sowie Witchi-Tai-To, der damals neu arrangierte traditionelle Peyote-Gesang, der es in die Hitparade schaffte. Einer der Höhepunkte: das berührende Klagelied Lakota Song. Dabei besonders eindrücklich: Peppers Gesang mit seiner Lebensgefährtin Caren Knight, sein Tenorsaxofonsolo sowie Abdul Hakims Alleingang auf der Gitarre, den jener mit seinem Scatgesang umrankt. Auch im Live-Repertoire: Malineya von Don Cherry. Er hielt 1992 am Sarg von Jim Pepper die Grabrede.