

Inhalt
Literatur aus Kolumbien
Ein Scharlachkardinal löst sich aus einer erbarmungslosen Vogelfalle, der Zugvogel zieht gen Süden über die Wunden hinweg, die der Mensch in die Erde geschlagen hat, über Plantagen, Mauern, Gefängnisse. In einer Küche weit unter ihm wird ein Käferweibchen mit dem ersehnten Mangold verpackt und weckt Hunderte Kilometer weiter Erinnerungen, während in den lauten Straßen Bogotás zwei Hündinnen vor dem Alleinsein flüchten. Zahllose Wesen fliegen, kuscheln, kriechen, knurren und werden im Verborgenen Zeuge menschlicher Krisen und Hoffnungen. Aus einzigartiger Perspektive lässt uns María Ospina Pizano den amerikanischen Kontinent als zusammenhängenden Organismus begreifen.
Für Sie ausgewählt für den Büchergilde-Weltempfänger!
Liebe Leserin, lieber Leser, manchmal schafft es ein Buch, dass wir nach seiner Lektüre die Welt mit anderen Augen sehen. Und zwar nachhaltig. Der Roman von María Ospina Pizano ist so ein Buch. Seitdem ich es gelesen habe, betrachte ich meine Umwelt und meine Rolle als Mensch anders: Jede (insektenfreundliche) Blume, die ich anpflanze, jeder Baum an der Straßenecke bedeutet Nahrung für unsere Mitbewohner auf diesem Planeten, die Tiere. Jede versiegelte Fläche in unseren Vorgärten genau das Gegenteil. Mit unseren Handlungen bestimmen wir über das Leben von Insekten und Vögeln – oder eben auch Stachelschweinen im kolumbianischen Nebelwald. Das hat mir María Ospina Pizano mit ihrem so schwebend-leichten und dabei so gewichtigen Roman eindrücklich klargemacht.

Bibliografisches
Büchergilde Weltempfänger No. 18. Aus dem Spanischen von Peter Kultzen, Flexcover, Kopffarbschnitt, Lesebändchen, 200 Seiten, Einbandgestaltung von Cosima Schneider
Preis
22,00 €
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Rund ums Buch
Autor:innenportrait
María Ospina Pizano, geboren 1977 in Bogotá, Kolumbien, studierte Geschichte und Kulturwissenschaft, promovierte an der Harvard University in Hispanischer Literatur, hat über Erinnerung, Gewalt und Natur in der zeitgenössischen kolumbianischen Kultur geforscht. Ihr Debütroman Für kurze Zeit nur hier wurde mit dem Premio Sor Juana Inés de la Cruz und dem Kolumbianischen Buchpreis ausgezeichnet.
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